Wie das Corona-Virus unseren Kita-Alltag verändert...
Seit dem 17. März 2020 wurde unser gesamter Kita-Alltag auf den Kopf gestellt. Uns erreichte die Nachricht:
„Kitas werden geschlossen, es wird lediglich eine Notbetreuung angeboten."
Alle Kitas schließen? Das war für uns im ersten Moment unvorstellbar. Lediglich Eltern, die in systemrelevanten Berufen arbeiten, hatten einen Anspruch auf Notbetreuung.
Und jetzt ging es los…
…die Telefone blieben nicht mehr still,
…wir als Team standen vor der Herausforderung neue Dienstpläne zu erstellen,
…wo im Haus wird die Notbetreuung stattfinden?…welche Kinder kommen zur Notbetreuung?
…mischen wir die Kinder aus den verschiedenen Gruppen?
…passen wir unsere Öffnungszeiten an?
So viele Fragezeichen kreisten in unseren Köpfen und ab jetzt hatten wir zwei Tage Zeit, alles gut vorzubreiten. Wir veränderten die Dienstpläne, denn um die Kontakte und Begegnungen so gering wie möglich zu halten, waren immer nur begrenzt Kollegen im Haus.
Und dann kam der 17. März 2020, der erste Tag der Notbetreuung...
Ganz gespannt darauf, was uns erwarten wird, kamen die ersten Kollegen zum Dienst. In der ersten Woche der Notbetreuung betreuten wir drei Kinder - ein völlig neues Arbeiten: 3 von 140 Kindern. Von Woche zu Woche und mit jeder „Lockerung“ wurden es mehr Kinder in der Betreuung, bis wir wieder jede einzelne Abteilung öffnen konnten. Mit der Zeit veränderten sich Kleinigkeiten, die zuvor selbstverständlich waren, zum Beispiel putzen wir keine Zähne mehr, wir benutzen Einmalhandtücher usw...
Doch auch als sich die Kita wieder für alle Kinder öffnete, war nicht alles wie vor dem Lockdown. Wir hatten zwar wieder unsere gewohnten Öffnungszeiten, mussten uns aber an einen neuen Kita-Alltag mit dem Corona-Virus gewöhnen. Für die Kinder war es anfangs sehr befremdlich, uns Pädagogen mit Maske zusehen; mittlerweile erkennen sie auch mit Maske, ob wir lächeln. :-)
Die Eltern dürfen seit dem Lockdown im März die Kita nicht mehr betreten und die Kinder werden an den Terrassentüren übergeben. Wo wir sonst so gerne abteilungsübergreifend gearbeitet haben, sind wir bis heute strikt getrennt. Die drei Abteilungen arbeiten nur noch in ihren Räumen, die Kollegen und Kinder dürfen sich nicht mischen. Unser großer Garten wurde unterteilt, sodass jede Abteilung einen festen Bereich im Garten nutzen konnte. Die Kinder freuen sich riesig, ihre Freunde aus den anderen Abteilungen im Garten zu sehen und ihnen aus der Ferne zu winken.
Im Juli verabschiedeten wir unsere zukünftigen Schüler und bescherten ihnen unter den vorgegebenen Maßnahmen einen schönen Abschied. Im August wechselten die Krippenkinder in den Elementarbereich. Bis Weihnachten veränderte sich nicht viel. Wir hatten einen neuen Kita-Alltag, mit dem sowohl die Kinder als auch wir Pädagogen uns anfreunden konnten. Aber in unseren Köpfen blieb das Thema Corona: Was ist, wenn die Fallzahlen nicht weniger werden? Werden wir dann nochmal in die Notbetreuung gehen müssen?
Und dann kam vor Weihnachten der zweite Lockdown. Kitas und Schulen schließten ab dem 16. Dezember 2020. Auch dieses Mal blieb eine Notbetreuung bestehen. Also alles wieder von vorne: Wir telefonierten mit den Eltern, schrieben neue Dienstpläne… Durch unsere Erfahrungen im März, waren wir schon etwas routinierter und wussten genau, worauf wir achten müssen. So ließen wir das Jahr ausklingen und versuchten den Kindern in der Notbetreuung eine schöne Vorweihnachtszeit zu ermöglichen.
Und was nun? Mittlerweile haben wir Mitte Februar 2021, wir sind weiterhin in der Notbetreuung, der Lockdown wurde bis zum 07. März verlängert und die Kitas betreuen immer mehr Kinder (zurzeit haben wir ca. 60 % aller Kinder im Haus).
Wir sind gespannt, was uns noch alles erwartet, hoffen, dass wir alle gesund bleiben und freuen uns auf unseren gewohnten Alltag mit allen Kindern.